Wenn er “Startup” hört, dann leuchten im Community Chat der factory300, dem Innovation- und Coworking Hotspot in der Tabakfabrik Linz, seine Augen. Kaum jemand brennt so für das Thema Startup wie der “Professor Startup” Gerold Weisz. Sein Tun und Wirken kennt nur ein Ziel: so viele Menschen wir irgendwie möglich von der Universität und der Fachhochschule für das Unternehmertum zu begeistern. Eine Mission, die manchmal ein wenig an die Story von an den sprichwörtlichen Kampf gegen Windmühlen des Don Quijote von Miguel de Cervantes Saavedra erinnert.
Österreichische Unis und Spin-off: (noch) keine Erfolgsgeschichte
Die harte Wahrheit ist: im internationalen Vergleich hinkt Österreich bei der universitären Spin-off-Quote weit hinterher. Wie so oft ist die Datenlage in der Alpenrepublik bei wichtigen Zukunftsthemen dünn – aber es gibt starke Indizien. Vor zwei Jahren wurde von Hermann Hauser und Herbert Gartner, zwei österreichischen Investment- und Tech-Unternehmer-Größen, die Initiative Spin-off Austria gestartet.
Die Agenda von Spin-off Austria ähnelt der Mission von Gerold Weisz: Österreich braucht mehr akademisches Unternehmertum. Die (dünnen) Zahlen sind ernüchtend: rund 150 Spinoffs erfasste das Spin-off Dashboard zum Start für den Zeitraum 2018-2021. Zum Vergleich: an der ETH Zürich waren es allieine im gleichen Zeitraum 105 Ausgründungen. Das Center for Digital Technology and Management, einem Joint-Venture von Technischer Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität München, hat seit Bestehen 240 Startups hervorgebracht – darunter sechs Uniqorns.
Gerolds Wirkbereich ist vor allem Oberösterreich und die Steiermark. An der Fachhochschule OÖ leitet er das Startup Center und ist Professor für Entrepreneurship. Auch an der Uni Graz begeistert er Gründer:innen in Startup-Vorlesungen und tritt als Mentor in Erscheinung.
Gerold Weisz leistet seit vielen Jahren wertvolle Pionierarbeit. Aus seinen Vorlesungen sind mehr Founder hervorgegangen, als in einem durchschnittlichen Jahr in ganz Österreich starten. Er hat den ersten oberösterreichischen akademischen Inkubator “Akostart” gegründet und viele Jahre betrieben. Akostart ist mittlerweile zum Inkubator des Landes Oberösterreich, tech2b, gewandert, gründlich überarbeitet und gibt nun unter dem Namen Ideate wertvolle Tipps für Gründungswillige. Übrigens: die factory300 ist einer der Partner von Ideate, die Teilnehmer:innen am Programm haben damit Zugang zum dynamischen Innovation-Hub in der Tabakfabrik Linz.